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Die wichtigsten Termine der Fasnet bis 2030 - ein kleiner Ausblick: 


Jahr

Umzug
Oberdischingen

Glombiger Doschdig

Fasnetssonntag

Aschermittwoch

2013

03.02.

07.02.

10.02.

13.02.

2014

23.02.

27.02.

02.03.

05.03.

2015

08.02.

12.02.

15.02.

18.02.

2016

31.01.

04.02.

07.02.

10.02.

2017

19.02.

23.02.

26.02.

01.03.

2018

04.02.

08.02.

11.02.

14.02.

2019

24.02.

28.02.

03.03.

06.03.

2020

29.01.

02.02.

23.02.

26.02.

2021

07.02.

11.02.

14.02.

17.02.

2022

20.02.

24.02.

27.02.

02.03.

2023

12.02.

16.02.

19.02.

22.02.

2024

04.02.

08.02.

11.02.

14.02.

2025

23.02.

27.02.

02.03.

05.03.

2026

08.02.

12.02.

15.02.

18.02.

2027

31.01.

04.02.

07.02.

10.02.

2028

20.02.

24.02.

27.02.

01.03.

2029

04.02.

08.02.

11.02.

14.02.

2030

24.02.

28.02.

03.03.

06.03.

 

Die Fasnet richtet sich nach Ostern. Da Ostern nach astronomischen Gesetzen festgelegt wird und davon wiederum Aschermittwoch und die anderen kirchlichen Feiertage abgeleitet werden, wollen wir hier mal kurz erläutern, wie das nun ist, mit dem Fasnetstermin und was tatsächlich der frühestmögliche Termin für eine Fasnet ist.

So wird Ostern und die Fasnet ermittelt:

Das 1. Konzil von Nicäa (im Jahr 325) legte fest, dass der Ostersonntag am 1. Sonntag nach dem 1. Vollmond im Frühling gefeiert wird. Der kalendarische Frühling beginnt am 21. März. Der astronomische Frühling beginnt exakt in der Minute, wo die Sonne über den Äquator steigt.

Die früheste Fasnet: In der Nacht des 20. März beginnt der astronomische Frühling und am 21. wäre Vollmond. Wenn nun der 21. März ein Samstag ist, dann wäre am darauffolgenden Sonntag, also am 22. März Ostersonntag. Wenn wir jetzt 46 Tage zurückzählen und es handelt sich nicht um ein Schaltjahr (wo der Februar einen Tag mehr als sonst hat), dann läge der Aschermittwoch an einem 4. Februar. Der frühest mögliche Termin für den Fasnetssonntag wäre somit der 1. Februar.

Dies ist im Jahre 2285 der Fall. Dort ist dann der Fasnetssonntag am 1. Februar. Zuletzt war dies 1818 so.

Somit wird es bei den Schloßgeistern aus Oberdischingen lange keine sehr kurze Fasnet geben.

Das gerade Gegenteil zu dem warmen sonnigen Wohngelaß bildetete das Gast-Geistzimmer, das ganz ins schneeigem weiß gehalten und mit Möbelstücken im Stil des ersten französischen Kaiserreichs, die der Großvater wohl seinerzeit aus dem alten Schloßinventar erworben haben mochte, ausgestattet war, eine Einrichtung, wie man sie in den besseren Bürgerhäusern jener Zeit nicht selten vorfand. Trotz der hellen lichten Farbe hatte der nicht sehr große Raum etwas unheimliches, direkt mystisches, wozu besonders die tiefe Nische mit der durch Spitzenvorhänge umzogenen Himmelbettstatt wesentlich beitrug, von der man wusste, dass darin einst der „Malefizschenk“ gestorben war und auf dem Paradebett gelegen hatte. 

Nur mit pochendem Herzen und einem Gefühle geheimnisvollen Schauderns, und auch nur dann, wann es gar nicht anders ging, betrat ich das seltsame Zimmer, dessen rätselhafte Beschaffenheit darin bestand, dass niemand in ihm die ganze Nacht hindurch auch nur eine viertel Stunde ein Auge zu schließen vermochte. Selbst dann nicht, wenn man todmüde sich dort aufs Lager streckte. Jedes Familienglied, auch das beherzteste und übernatürlichen Dingen gegenüber skeptischste, vermied es, wenn irgend möglich, darin sich niederzulegen, um – nicht zu schlafen.

Mein Vater, den einmal die Not zwang, dies doch tun zu müssen, machte dieselbe schlimme Erfahrung, als er von einer anstrengenden körperlichen Arbeit aufs äußerste erschöpft und müde zum Umsinken sich in der Geisterstube zur Ruhe begab und hernach wirklich keinen Augenblick Schlaf zu finden vermochte, wie er sich auch mühte.

Und mir selbst ging es mehrere Jahre nach meines Großvaters Tode als 22-jährigem jungen Manne, wie ich als Gast seines noch unverheirateten Nachfolgers nach langer Zeit wieder einmal im alten Familienhause abstieg, und in dem immer noch als Fremdenzimmer verwendeten Gelaß nächtigen musste, gerade so, trotzdem ein ordentliches Trinkgelage vorausgegangen war, und mir die nötige Bettschwere nicht mangelte. Kaum lag ich schlaftrunken in jener Nische, war jede Müdigkeit und Schläfrigkeit wie weggeblasen. Aber es war mir von Zeit zu Zeit just als zöge ein deutlich spürbarer eisiger Lufthauch durchs  Zimmer, der mich durch die warme Decke hindurch bis auf die Knochen frösteln machte und die ganze Nacht bis zum Tagesgrauen jeden Schlaf mir aus den Augen scheuchte. 

Erst als der erste Morgenstrahl sich ins Gemach schlich und draußen die Betglocke ertönte, verfiel ich in einen kurzen unruhigen Schlummer.

Das_Zimmer_ohne_Schlaf

 

Ein Rückblick zu den Anfängen...

Unsere alemannischen Vorfahren stellten sich den Winter als ein altes , dürres Weib als Verkörperung der Unfruchtbarkeit und als lebensfeindliche Macht vor, die es zu vernichten galt. Für sie war die Fasnacht eine sehr ernsthafte Sache, der Winter war damals noch eine recht ungemütliche Zeit, die Leute hungerten und froren, wie wir es uns gar nicht mehr vorstellen können. Daher rückte man der Winterhexe mit allen Mitteln auf den Leib: mit Vermummungen- die Bubenlarve war der letzte Rest davon – mit Lärm und Peitschenknall, um die Wintergeister zu erschrecken und zu vertreiben. An vielen Orten kam hinzu die Einholung des Frühlings in Gestalt einer mächtigen Tanne, die mit ihren immergrünen Nadeln die Verheißung der kommenden warmen Jahreszeit darstellte. Das ist die Wurzel des Narrenbaums, der heute in vielen Orten gesetzt wird. 

Das Wort Fasnacht hat nichts mit Fasten zu tun, obwohl man es gelegentlich mit „t“ (Fastnacht) schreibt. Das Wort und die Sache sind viel älter als die Fastengebote der Kirche. Es hängt vielmehr mit dem Wort „faseln“ zusammen, das heute soviel bedeutet, wie unsinniges Zeug daherreden. Früher bedeutete es: sich toll, übermütig gebärden und noch früher: so viel wie fruchtbar machen, fruchtbar werden. In der Tat ist die Fasnacht ein alter Fruchtbarkeitsbrauch, sie lag und liegt daher auf der Grenzscheide zwischen Winter und Frühjahr. Sie stellt den Auftakt zum neuen Frühling dar.

Heute glauben wir alle längst nicht mehr an die Winterhexe und deren Vertreibung in der Fasnacht. Geblieben aber ist die Freude am Lärm und am Umtrieb, an der unbekümmerten Fröhlichkeit und der damit verbundenen Narrenfreiheit, die ungestraft mißliebige Personen und spaßhafte Vorkommnisse aufs Korn nimmt und dem allgemeinen Gelächter preisgibt. Aus diesem Grund hat die Fasnacht überlebt, feiert sie heute – freilich mit völlig neuer Sinngebung – immer neue Triumphe.

Ein wichtiger Tag war dabei auch der „gumpige“ Donnerstag, ein Tag der Umzüge und der Ausgelassenheit (das Wort „gumpen, gampen“ bedeutet so viel wie hüpfen, springen, tanzen). Ihm gegenüber dann der „broomige“ Freitag. Das Wort „Broom“ bedeutet Ruß; mit dem hat man sich, zusammen mit Fett, das Gesicht eingeschmiert, auch noch ein Rest der alten Vermummung. So lebt, meist unverstanden, das alte Brauchtum weiter und feiert heute allenthalben wieder fröhliche Urständ.

Dieser Ausschnitt stammt aus dem Heimatbuch der Gemeinde Oberdischingen geschrieben von Stefan Ott (erschienen 1977 vom Anton H. Konrad Verlag)

Dass die gute Felix auch noch von anderen merkwürdigen Geschehnissen im Dischinger Doktorhause zu erzählen gewusst hat, so von einem zeitweiligen höhnischen Gelächter hinter sich, wenn sie im Keller Wein holte, ohne dass jemand lebendes außer ihr im Hause sein konnte, - ich bemerke für Skeptiker, dass die Felix überhaupt keinen Tropfen edlen Rebensaftes das ganze Jahr hindurch trank, jeder etwaige schlimme Verdacht daher von vorn herein von sich zu weisen, ist – und einem oftmaligen fürchterlichen Klirren des Porzellanschrankes in der Küche, als ob dieser umgefallen und alles in tausend Scherben gegangen wäre, in Wirklichkeit aber, wenn sie erschrocken aus einem Zimmer oder vom Hausgang herbeieilte, nicht das Geringste verletzt war, sei nur nebenbei erwähnt.

Einmal soll der „Geist“ ihr sogar die Kellertüre mit diabolischem Lachen vor der Nase zugeschlagen haben, wobei ihr durch den Luftzug das Licht erlosch, so dass sie im stockdunklen Keller eingeschlossen war, bis durch ihr lautes Lärmen jemand herbeigerufen, sie aus der wenig behaglichen Situation befreit wurde. So wenig furchtsam, wie gesagt, die Felix sonst war, damals habe sie doch ein brünstiges Stoßgebetlein um das andere zum Himmel geschickt, gestand sie aufrichtig.

Schließlich reagierte sie überhaupt nicht mehr auf derartige gespenstische Humorereien, ja, sie scherzte sogar, wenn das Lachen des geheimnisvollen Unsichtbaren besonders grell ertönte, gegen die Richtung gewandt, von der es herkam:

„Potz Blitz ! Bischt du aber heut‘ wieder luschtig !“

Der beste Beweis dafür, dass das großelterliche Faktotum (Mädchen für alles) kräftige Nerven hatte, ein anderes Mädchen wäre um keinen Preis der Welt in dem Spukhause geblieben, und gar volle zwanzig  Jahre wie sie bis zu ihres Dienstherrn letztem Atemzug.

Das_Gelchter_in_Weinkeller